Produkt Kulinarische Schätze
Bütschella

Traditionelles Bündner Festgebäck.
Heute geniessen wir feines Gebäck fast täglich, im Gegensatz zu vergangenen Zeiten. Früher war die Bütschella ein Festtagssymbol, das nur zu besonderen Gelegenheiten auf den Tisch kam. Rosinen, feines Weissmehl und Zucker waren einst teure, teils importierte Waren, die sich viele Haushalte nicht regelmässig leisten konnten. Besonders in den Bergregionen Graubündens war der Zugang zu diesen Zutaten oft erschwert. Wer eine Bütschella backte, zeigte damit seinen Wohlstand – oder zumindest, dass ein besonderer Tag gefeiert wurde.
So werden sie gemacht.
Die Kunst der Bütschella-Bäckerei wird seit Jahrhunderten gepflegt. Familienrezepte wurden – und werden immer noch – sorgfältig gehütet und mündlich weitergegeben. Der klassische Teig besteht aus Weizenmehl, Hefe, Zucker, Milch, Butter, Ei, Wasser und einer grosszügigen Handvoll Rosinen. Bevor die Bütschella in den Ofen kommt, wird sie mit Ei bestrichen und mit grobem Hagelzucker bestreut – je nach Region und Familie auch mit Mandelblättchen. Für das typische Muster werden anschliessend mit einer Schere Zacken in die Oberfläche geschnitten. Beim Backen entwickelt die Bütschella ihre goldbraune Kruste und ihr aromatisches Inneres, ein Geschmack nach Heimat und Geborgenheit.
Süsses Erbe.
In den Bündner Stuben werden Bütschellas vor allem an Ostern, Weihnachten und Neujahr aufgetischt. Im Oberengadin ist das Gebäck fester Bestandteil des Chalandamarz. Seit über 100 Jahren verteilt die Konditorei Hanselmann nach dem Umzug Bütschellas kostenlos an alle Kinder. Auch wenn wir heute nicht mehr auf teure Importe angewiesen sind, bleibt die Bütschella ein Symbol für festliche Momente. Wer sie probiert, versteht, warum sie über Jahrhunderte hinweg ein besonderer Genuss geblieben ist.

Rezept.
Bütschella
Wer sich selbst einmal an dem besonderen Gebäck versuchen möchten: Hier finden Sie das Rezept für die Bütschellas.